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  • martin.fuka

Bausparer Ade!

Das letzte Mal haben wir uns ja mit den Banken und deren mickrigen Zinsen auf Spareinlagen und den vergleichsweise hohen Verzugszinsen bei Kontoüberschreitungen und den horrenden Gebühren, die uns teilweise verrechnet werden, beschäftigt.

Heute möchte ich noch das Lieblingsprodukt der Österreicher unter die Lupe nehmen. Ich denke ihr wisst schon, wovon ich rede. Ja, genau, es geht um den lieben alten "Bausparer". Es ist echt total lustig, mit welchen unrealistischen Zinserwartungen die Bausparkassen heute noch Kunden zum Abschluss von Bausparverträgen bringen möchten. Da werden noch variable Zinsen von 0,10 % bis 4,25 % dem Kunden schmackhaft gemacht. Mit verschiedensten Ansätzen wird da krampfhaft versucht, Kunden zum Abschluss von Bausparverträgen zu bewegen. € 20,00 Einmalbonus, 1,25 % Zinsen in den ersten 6 Monaten. Es werden dem Kunden suggeriert, dass Auszahlungen bis zu € 8.000,00 möglich sind. Liebe Bausparkassen, wer glaubt Euch den wirklich, dass man nach 6 Jahren noch € 8.000 raus bekommen könnte!? Anbei wieder ein Beispiel einer namhaften österreichischen Bausparkasse: Ich zahle 6 Jahre lang jeden Monat € 100,00 ein. Das sind in 6 Jahren: + € 7.200,00 Einzahlung + € 51,17 Zinsen (Startzinsen 1,25 % für 12 Monate, dann variabel 0,20 % p.a.)

+ € 108,00 Staatliche Prämie (1,5 % sind € 18,00 pro Jahr) - € 39,96 Kontoführungsgebühren - € 12,79 Kapitalertragssteuer -25 %

+ € 7.306,41 Guthaben nach 6 Jahren

Und das nur, wenn die variablen Zinsen nach 12 Monaten bei 0,20 % bleiben. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass diese in den darauffolgenden 5 Jahren nur 0,10 % Zinsen betragen werden, ist um ein vielfaches höher. Also werden die € 7.306,41 nicht halten!

Die durchschnittliche Effektivverzinsung bei Bausparverträgen in Österreich liegt derzeit inkl. der staatlichen Prämie bei ca. + 0,45 %. Trotzdem gab es per 30.09.2020 in Österreich 4,1 Millionen Bausparverträge mit einem Bausparvolumen von 17,987 Milliarden Euro. Wenn wir die durchschnittliche Inflation der letzten 10 Jahre mit 1,9 % heranziehen, beträgt der Kaufkraftverlust somit 1,45 % pro Jahr. Das sind 260 Millionen Euro. Das heißt wir Österreicher vernichten mit Bausparverträgen jährlich 260 Millionen Euro. Und das obwohl es wirklich gute Alternativen gäbe. Unfassbar!, oder was sagt Ihr dazu? Bis zum nächsten Mal Euer Martin F.

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